Kapitel 1 - Die Begegnung

Kompletter Abschnitt 2

Sie wusste sofort, dass er in Gefahr war…in großer Gefahr und sie wusste auch, dass sie gebraucht wurden. Sie und ihr Volk, ihre Brüder und Schwestern, würden ihm helfen, so wie es ihr Volk in all den Jahrtausenden getan hatte. 

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es keine Gründe gegeben eingreifend zur Stelle zu sein, denn die, die ihm vom Herzen näher standen, hatten alles im Griff gehabt. Eine Tatsache, die ihr Volk in all dieser Zeit nicht immer so erwarten konnte. 

Doch dieses Mal war es ernst, die Beschützer waren nicht zur Stelle und er war auf ihre Hilfe angewiesen, auf die Hilfe von ihr, die sich geistig mit ihm so stark verbunden fühlte, dass sie merkte, wenn etwas nicht stimmte. Und sie würde da sein…sie rief ihre Gefolgschaft zusammen.

Kompletter Abschnitt 4

Was kann ein einjähriges Kleinkind an Gefahren erkennen, kann es das überhaupt? 

Benjamin konnte dies im ersten Augenblick nicht, denn er sah nur den großen Hund, den er, wie alle Kinder in seinem Alter nur als "Wauwau" bezeichnete. Er kannte die kleine Promenadenmischung vom Nachbarn, der öfters zu Besuch kam und mit dem er dann auch immer spielen konnte. Für ihn war dieses Tier dort nichts anderes als die größere Variante dieses Nachbarhundes und das wiederum bedeutete, dass man mit ihm einen Spielpartner gefunden hatte. 

Als er jedoch sah, wie das Tier seine Mutter angriff und diese zu Fall brachte verstand auch Benjamin, dass dieses Monster nicht hier war, um mit ihm zu spielen.

Er begann zu weinen und rief nach seiner Mutter, die aber nicht reagierte, wobei das für den Kleinen erst Recht ein Grund war, nun sehr laut ihre Aufmerksamkeit zu fordern. 

Der Hund jedoch war nach seinem Angriff gegen Angelika noch aggressiver geworden. Doch anstatt sich über die wehrlose Frau her zu machen, war der Instinkt, das letzte sich bewegende Lebewesen in seiner Nähe auch noch kampfunfähig zu machen, wesentlich größer, als die leblose Gestalt vor ihm zu traktieren. 

Das kreischende Weinen und Rufen des kleinen Benjamin wirkte auf den Hund wie ein nicht endend wollender Adrenalinschub und das Knurren und Bellen wurde immer lauter und wilder. 

Er drehte sich in die Richtung des Jungen und wusste genau, dass dieses Wesen ihm nicht zu nehmen war. Seine primitiven Gedanken hatten ihm klar aufgezeigt, dass es sich bei diesem kleinen Ding um eine sichere Beute handelte, die nicht im Entferntesten daran dachte, zu flüchten. 

Ganz langsam bewegte er sich auf die Decke auf der Wiese und damit auf den einjährigen Benjamin zu.

Auszug aus Abschnitt 7

Es war fast so wie dort, wo er bis zu seinem Entkommen gelebt hatte, nur dass er dort seine Opfer in einem Käfig so lange jagen konnte, bis diese sich entkräftet aufgaben. Der Hund wusste nicht welche Tiere oder Lebewesen er bisher in seinem Tötungsdrang dahin gerafft hatte, er wusste auch nicht, wie viele es waren. Er wusste nur, dass er töten musste, denn darauf war er von seinem Lehrer ausgebildet worden.

Sein Lehrer hatte keine Angst vor ihm gezeigt, hatte ihn sogar mit Dingen geschlagen, die große Schmerzen in ihm verursacht hatten. Manchmal hatte er tagelang nichts zu fressen bekommen und war dann in einen Kampf mit anderen seiner Rasse geschickt worden, um sich an ihrem Fleisch zu laben, wenn sie besiegt waren. 

Er war eine gefühllose Bestie geworden und er hatte keine Ahnung davon. War auf seine Instinkte angewiesen und beherrschte diese nicht. Töten, er musste töten und das kleine Wesen dort war sein nächstes Opfer, er würde es zerfleischen, zerfetzen. Die Leichenteile in der Umgebung verteilen, vergraben oder einfach nur fressen. Es würde seinen Blutrausch befriedigen ohne, dass er davon Kenntnis nahm.

Auszug aus Abschnitt 12

Berthold ließ sich dieses Mal etwas bereitwilliger von Kommissar Recksing durch die eigene Wohnung führen und landete mit ihm in der Küche. Von dort ging der Kommissar durch die Tür in den Garten. Berthold Linkendorff folgte ihm und sah direkt die kleine Blutlache am Ende der Treppe, die noch relativ frisch aussah. 

"Das ist das Blut ihrer Ehefrau. Sie muß nach der Attacke mit dem Kopf auf die Stufe gefallen und dann ohnmächtig geworden sein." 

Nach einigen Schritten in den Garten sah Berthold dann eine wesentlich größere und voluminösere Lache des roten Lebenssafts. 

"Von wem ist die denn?", er fühlte sich beim Anblick des großen roten Fleckes nicht sonderlich wohl. 

"Tja, wird von dem da sein.", mit diesem Worten deutete Kommissar Recksing auf eine Stelle im Garten, die er nur einsehen konnte, wenn er einige Schritte ums Haus ging. Direkt neben der Seitenwand seines Hauses und nicht von der Wiese aus zu sehen, lag ein großer Kadaver, ein riesiger Fleischberg eines Lebewesens, der wohl einstmals ein Hund oder ähnliches gewesen war. 

Nichts an dieser übel aussehenden Masse erinnerte daran, dass dies einmal ein atmendes Geschöpf gewesen sein könnte.